Was wird sich durch Google AI Overview im Marketing Bereich - insbesondere im Search Engine Marketing ändern

Generative AI – AI Overviews – LLMs als neue Suchmaschinen

Am 26. März 2025 war ein einschneidender Tag im Leben jedes hiesigen Online-Marketers. Google hat an diesem Tag die sogenannten AI Overviews in weiten Teilen der Europäischen Union ausgerollt. Seither häufen sich die Meldungen, dass Suchmaschinenoptimierung bald „tot“ sei und auch Google Anzeigen deutlich an Bedeutung verlieren würden. In unserem MHT Insights Beitrag möchten wir unsere persönlichen Erkenntnisse teilen und einen allgemeinen Überblick zu den aktuellen Entwicklungen geben.

Google AI Overviews – Was ist das und warum ist es von Bedeutung?

Durch das Aufkommen von ChatGPT und KI-gestützten Suchmaschinen wie Perplexity.at sah sich Google dazu gezwungen ebenfalls KI in ihre Suche zu integrieren. In den USA waren die AI Overviews bereits seit einigen Monaten verfügbar, in der Europäischen Union aus teilweise rechtlichen Aspekten erst seit 26. März 2025. Google spielt bei vielen Suchanfragen (bevorzugt bei mobilen Suchanfragen über Smartphones und Tabletts) nun an oberster Stelle eine KI-generierte Antwort aus, die man bei deutschsprachigen Suchergebnissen an der Bezeichnung „Übersicht mit KI“ und bei englischsprachigen Suchergebnissen an der Bezeichnung „AI Overview“ erkennt.

Beispiel für Google AI Overviews zum Thema Zeckenstich

Revolutionieren die AI Overviews das Online Marketing?

Seit Einführung der AI Overviews schreiben viele deutschsprachige Digital Marketer einen Abgesang auf das bisherige Online Marketing – insbesondere auf Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinenwerbung. Auch wenn es dafür noch deutlich zu früh ist, lässt sich diese Meinung durchaus auch mit Zahlen belegen. Seit über zwei Jahren hatten wir bei MHT steigende organische Klickzahlen, wenn man die Klickzahlen mit den Vorjahresmonaten verglich. April 2025 war nun der erste Monat an dem die organischen Klickzahlen im Vergleich zum Vorjahr rückläufig waren (-41 Klicks). Justament im ersten Monat nach Einführung der AI Overviews in Österreich. Zufall? Ziemlich sicher nicht! Im Februar und März konnten wir noch einen klaren Anstieg um 20 bzw. 40 Klicks pro Monat vermerken. Im Jänner 2025 war es gar noch ein Plus von 100 Klicks im Vergleich zum Vorjahr.

Es liegt auf der Hand, dass sich das Nutzerverhalten der Google Nutzer plötzlich verändert hat. Statt Informationen über den Klick auf die Website zu erhalten, konnten die Infos nun direkt in der Google Suche abgelesen werden. Ausführlicher aufbereitet als je zuvor – auch ausführlicher als die bisherigen sogenannten „Featured Snippets“. Besonders auf mobilen Endgeräten werden die AI Overviews häufig ausgespielt und verdrängen die klassischen Suchtreffer in den nicht sichtbaren „Below the Fold“ Bereich.

Wie verändert sich Search Engine Marketing durch die aktuellen Entwicklungen?

Website-Traffic – also die Zugriffe auf eine Website – werden allmählich zurückgehen. Nicht komplett auf 0, aber die Relevanz von Zugriffszahlen als KPI (= Key Performance Indicator) wird deutlich schwinden. Der erste Touchpoint mit einem Unternehmen, wird größtenteils nicht mehr die über Google gefundene Firmen-Website sein, sondern andere Kanäle, wie soziale Medien, LLM-Infos oder klassische Newsportale.

Die Informationen auf der eigenen Website werden aber als „Futter“ für generative KI-Tools wie ChatGPT, Perplexity.ai oder AI Overview fungieren. Transparente und aktuelle Kommunikation über das eigene Unternehmen wird also wichtiger denn je – und dazu gehört auch digitale PR.

Google wird aber ein gehöriges Interesse daran haben, dass zumindest Ihre Anzeigen noch gut performen. Denn schließlich sind Anzeigen ihre primäre Einnahmequelle. Dass Google Ads als Marketing-Tool komplett an Relevanz verlieren, ist daher eher auszuschließen.

Wie gewährleistet man Nennungen in KI-Antworten?

Da sich Suchanfragen immer stärker von Google zu Large Langue Models wie ChatGPT und Perplexity.ai verlagern, sehen immer mehr Firmen die Notwendigkeit, in den Antworten dieser KI-Chat-Systeme aufzutauchen. Eine Analyse von xFunnel hat ergeben, dass diese KI-Chat-Systeme folgende Quellen bevorzugen:

  • User Generated Content (=UGC): z. B.: Reddit-Beiträge, Wikipedia-Artikel, YouTube-Videos
  • Owned Media Content: z. B.: Blogartikel auf der eigenen Website
  • Earned Media Content: z. B.: (unbezahlte) Artikel, Interviews, Berichte auf klassischen Newsportalen

Während User Generated Content und Owned Media Content zu je ~10% als Quelle dienen, ist es vor allem der Earned Media Content, der zu rund 80% als Quelle für KI-Antworten genutzt wird.

Eine starke Marke aufzubauen und mit Markenbekanntheit zu brillieren, wird künftig eine der großen Aufgaben von Inhouse SEOs und Digital Marketern werden. Auch die allseits bekannten Google E-E-A-T Faktoren, also Expertise, Erfahrung, Autorität und Vertrauenswürdigkeit, werden beispielsweise für die Nennung in den AI Overviews wieder in den Mittelpunkt rücken.

AIO: Digitale PR als Fundament um in generativen KI Antworten aufzuscheinen

Wer in den Antworten von generativen KI-Chat Tools aufscheinen möchte, wird voraussichtlich auf digitale PR setzen müssen, um seine Medienpräsenz zu stärken. Eigene Studien und Statistiken, Case Studies oder tiefgründige Analysen werden notwendig sein, um von klassischen Medien (Earned Media) zitiert und namentlich genannt zu werden.

Nachhaltiges und strategisches Content-Marketing wird künftig deutlich bessere Ergebnisse erzielen, als Aktionismus und sonstige in der Marketingwelt eher übliche Schnellschüsse.

Fazit & Ausblick zu künstlicher Intelligenz im Marketing Bereich

Künstliche Intelligenz ist gekommen um zu bleiben. Aber auch klassische Suchmaschinen werden ihre Relevanz nie komplett verlieren. In den vergangenen 10-20 Jahren genügte es, sich auf Google zu fokussieren. Dieses Monopol wird nun deutlich aufgeweicht und Marketer müssen mehrgleisig fahren, um eine gewisse Online-Sichtbarkeit zu gewährleisten.

Nichts ist in Stein gemeißelt, auch Änderungen in der Google Suche und bei LLM-Chats sind denkbar. Denn Google wird sich sein aktuelles Geschäftsmodell nicht komplett zerstören wollen und auch andere KI-Tools werden sich mit zunehmender Beliebtheit irgendwie Gegenfinanzieren müssen.

Dennoch ist es genau jetzt an der Zeit, sich konkrete Gedanken über das eigene Geschäftsmodell zu machen. Wenn Sie Inspiration oder konkrete Handlungsempfehlungen brauchen, buchen Sie gerne ein kostenloses Informationsgespräch und wir besprechen konkret, welche gezielten Maßnahmen Sie (auch mit unserer Hilfe) setzen könnten.